Wenn man in ein neues Land kommt, muss man unweigerlich Dinge kaufen, die man nicht kennt. Das macht ja auch einen großen Reiz des Reisens aus – das Nicht-Wissen, was sich hinter einer unbekannten Frucht oder dem Lieblingsgetränk der Einheimischen versteckt.
Aber neben den vielen schönen Überraschungen wird man auch mal Dinge kaufen, von denen man sehr denkt: „Warum hab‘ ich dafür nochmal Geld ausgegeben?“
Diese Fehleinkäufe werde ich in unregelmäßigen Abständen ehren – damit ihr später nicht sagt: „Das hätte er mir aber doch mal sagen können!“
Der Fehleinkauf dieser Woche: Dieser New Yorker Hot Dog für 3 Dollar!
Ja, das ist ein New Yorker Hotdog, ein Trio Infernale. Ein trauriges Stück Weißbrot, das nicht getoastet wurde – damit es auch schon am Gaumen pappt. Beherbergen tut es eine Wurst – durchschnittlich und damit herausragend in dieser Konstellation. Getoppt (leider nur im buchstäblichen Sinne) von einer Ketschup-Zwiebel-Soße – rein optisch stell ich mir so den Nahrungsbrei vor, den Vögel ihren Küken beim Füttern geben. Auch geschmacklich war es keine Offenbarung: Die Soße schmeckte ein bisschen so, als hätte man Gewürzketchup mit billiger Tomatensoße verrührt, lauwarm erhitzt und irgendeine Geheimzutat hinzugefügt, die eine unangenehm leicht scharfe Note im Abgang erzeugt hat. Vielleicht waren es auch einfach die Zwiebeln, die ihren letzten Geschmack an die rote Hölle von Soße abgegeben hatten, in der sie ertrunken waren.
Das Beste im Schlechten: Der Hotdog hat immerhin mein Hungergefühl soweit geschwächt, dass ich auf der Staten Island Ferry ohne knurrenden Magen Fotos schießen konnte. Und meine eigentlich nicht steigerbare Wertschätzung für dänische Hotdog-Würstchen und Rostzwiebeln ist doch noch mal gestiegen!